Good Morning Blues – Ein Ausflug mit Stil
Nachdem ich letztes Jahr beschlossen habe, Musikstile nicht mehr ganz so ernst zu nehmen und der Erwartung anderer zu genügen, fiel eine schwere Last von meinen Schultern. Ich hing unfassbar lange in einer Nische fest, die mich weder musikalisch noch menschlich voranbrachte. Nun habe ich ein Experiment in einem Genre gewagt, das für mich sowohl als Hörerin, Songwriterin und Produzentin neu war.
Jazz. Ihr habt richtig gehört, Jazz. Dieser Zweig der Musik blieb für mich mit seiner Emotion, Subkultur, Musiktheorie und Instrumentierung verborgen. Vor ein paar Tagen schrieb ich eine Melodie in einer Tonart, die sich mit meinen üblichen Methoden nicht harmonisieren ließ. Dur- und Mollakkorde funktionierten nicht und mein klägliches Wissen über Blues ließ mich im Stich. Als ich endlich die Tonart herausfand, landete ich auf Websites über Musiktheorie, von denen ich kein Wort verstand. Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich Personen gefunden habe, die mir anschaulich erklären konnten, was ich da getrieben habe. Auf diese Weise ergab sich eine Zusammenarbeit mit Andrew Russell, der meine Melodie in ein Pianotrio arrangierte. Der Entwurf hat mir so gefallen, dass ich mich unmittelbar an mein Instrument setzen musste. Einfach los klimpern, ohne darüber nachzudenken, was man da tut. Unsere finale Version ist nun auf YouTube:
Bin ich eine Jazzmusikerin? Definitiv nicht. Es gibt so viel zu lernen, aber ich habe mal hineinschnuppern können und einiges für mich mitgenommen. Dass ich mehr Musik hören sollte, mich mit der Nomenklatur von Akkorden auseinandersetzen muss, mal einen Swing- oder Shufflebeat ausprobiere und noch viel wichtiger: Aus einer Laune heraus improvisieren. Ich werde niemals eine gute Pianistin werden, aber es spricht nichts dagegen, Inspiration und Wissen aus anderen Bereichen aufzusaugen.
Zurzeit nehme ich eine kleine Social Media Pause, um mich dem Songwriting und Organisation meiner Projekte zu widmen. Entschuldigt daher, dass ich die Anfragen auf SoundCloud, YouTube, Instagram etc. nicht so schnell beantworten konnte wie sonst. 2022 wird ein weiteres Jahr voller Musik sein. Freut euch auf harte, düstere, fröhliche, eingängige und komplexe Musik. Jeden Monat etwas anderes, denn Genre spielen für mich überhaupt keine Rolle mehr. Einzig elektronische Tanzmusik wird es so schnell nicht geben.