2021 – Was für ein Jahr!
Frohes Neues! Das Jahr 2021 verging wie im Flug. Selten habe ich so viel geschafft und erlebt, wie in den letzten 52 Wochen. Ein kleiner Jahresrückblick.
Das Ende der elektronischen Musik
Nach der Veröffentlichung von Dramatic Ocean (2017) wurde es lange Zeit still um mich. Die Gründe dafür waren zahlreich, aber einer der Wichtigsten dürfte gewesen sein, dass ich bereits 2008 mit Uplifting Trance abgeschlossen hatte und mich nach andere Musik sehnte. Es folgten einige Versuche im Hard Trance, Tech Trance, Electro House und Aggrotech, aber nichts davon fühlte sich richtig an.
Um diesen Songs endlich die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie sich verdient hatten, arbeitete ich im ersten Quartal an meinem vorerst letzten Elektroalbum „Event Horizon“, das ich Ende März auf Bandcamp veröffentlichte. Auf diesem befinden sich Songs, die ich für kommerzielle Veröffentlichungen zurückgestellt hatte, zu Ende produzierte Skizzen und zwei komplett neue Werke. Alle sind düster, aggressiv und melancholisch. Es war eine gute Entscheidung, diesem Kapitel ein würdiges Ende zu verleihen, bevor ich mich neuen Ufern widmete. Ein großer Dank geht an step response, Thunderstriker und @tna-sphere, die meinen musikalischen Weg seit vielen Jahren begleiten.
Und nun? – Das große Fragezeichen
Unmittelbar danach stellte sich die große Frage, ob und welche Musik ich schreiben und produzieren werde. Bereits 2006 – 2008 habe ich mit dem Album „When The Sun Goes Down“ erste Schritte in die Popmusik gewagt. Mit The Verge tobe ich mich als Songwriterin, Texterin und Produzentin in Alternative Rock und Punk Rock Projekten aus. Ist das meine Zukunft oder schlummern in mir noch viel mehr unbekannte Facetten?
November 2020 schrieb ich eine recht komplexe Akkordfolge, die sich nicht für elektronische Musik eignete. Umso interessanter klang sie auf 90 BPM und führte zu einer Zusammenarbeit mit Sebastian Schleicher, Rich Brewer und Ben Ollig. Der daraus entstandene Progressive Rock Song heißt „Remnants“ und wurde im Mai auf Bandcamp veröffentlicht. Dieser Song ist ein Meilenstein, denn er zeigte mir, dass man in anderen Musikstilen wesentlich flexibler sein kann als in der elektronischen Musik. Es war mein erster Ausflug in Progressive Rock und sicher nicht mein letzter.
Musikalischer Neuanfang
Lange Gespräche mit befreundeten Mitmusiker*innen ermunterten mich, die Frage nach dem eigenen Stil und dem bevorzugten Genre ruhen zu lassen und einfach das zu schreiben, was spontan in den Sinn kommt. In wenigen Monaten entstanden 18 neue Songs. Zum ersten Mal kümmerte ich mich nicht darum, welches Genre sie haben oder gar, ob und wer sie umsetzen wird. Und so geschah es, dass ich wieder Spaß an Musik hatte und sich die meisten Personen wie von selbst fanden!
Mal schrieb ich den Song für die komplette Bandbesetzung, mal entstanden sie im Tandem oder entwickelten sich während der Arbeit in eine ganz andere Richtung. Fest steht, dass ich mich nicht mehr auf den Musikstil beschränken werde. Ich habe gelernt, dass meine wahren Stärken im Songwriting, Arrangement und Produktion liegen – und nicht im Instrumentenspiel und Sounddesign. Das erklärte auch, wieso ich keinen Spaß mehr an elektronischer Tanzmusik hatte. Der Fokus dieser Genres liegt meistens im Sounddesign.
Ein Jahr voller Musik
Mein musikalischer Neuanfang hat mich angespornt, einen Traum zu verwirklichen. Ich habe mir endlich eine Akustikgitarre gekauft und lerne sie zu spielen. Es werden noch Monate und Jahre vergehen, bis man sie hören wird. Vielleicht passiert es auch nie, weil ich mir das Instrument in erster Linie als Songwriter gekauft habe.
Zum Zeichnen und Schreiben kam ich dieses Jahr kaum, aber ich hatte viel Spaß daran, die Cover zu gestalten. Jedes Cover ist sowohl von Farbe, Typografie und Motiv an das jeweilige Genre angelehnt. Auch als Künstlerin ist es für mich eine vollkommen neue Erfahrung.
Arbeit am vierten Studioalbum
Michaels Songtext zu „Going My Way“ hat mich so inspiriert, dass ich die Songs auf einem Album veröffentlichen werde, das denselben Titel trägt. Ich mache einfach mein Ding, ganz egal welches Genre. Wann das Album fertig sein wird, kann ich noch nicht sagen, aber 2022 steht fest. Bis dahin versuche ich etwa alle 1-2 Monate einen Song fertigzustellen.
Hätte man mich Anfang 2021 gefragt, ob ich noch Musik machen werde, wäre meine Antwort negativ ausgefallen. Nun freue ich mich, dass das Gegenteil eingetroffen ist und dass ich richtig Lust habe!