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6 kreative Methoden, um Charaktere zu entwerfen

[Werbung] Es war immer klar, dass Clara moosgrüne Augen hat, bis ihre beste Freundin ihr ein Kleid schenkt, das das Blau in ihren Augen hervorbringt. Ohne Entwurf der Charaktere wäre dieser Konsistenzfehler niemals passiert. Deswegen zeige ich euch sechs Methoden, mit denen ihr widerspruchsfreie Charaktere entwerfen könnt. Das Beste daran: Manche Methoden benötigen kein künstlerisches Talent.

Wie entwerfe ich Charaktere für meinen Roman?

Gute Romanfiguren sind glaubhaft, charakteristisch und trotz ihrer Schwächen liebenswürdig. Viele Autoren lassen sich durch ihre Umgebung inspirieren, aber ich halte nichts davon, meinen Bekanntenkreis im Buch zu verewigen. Alleine die Vorstellung davon, wenn jemand sich selbst darin entdeckt, hält mich davon ab. Wenn ich nicht auf Anhieb eine konkrete Vorstellung eines Charakters habe, helfen mir folgende Methoden, um Charaktere zu entwerfen und erste Charakterzüge zu definieren.

1. Schauspieler und Models casten

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Stellt euch vor, euer Buch würde verfilmt werden. Wie sähe die Traumbesetzung eures Romans aus? Schneidet passende Personen aus Fernseh- und Modezeitschriften oder Werbekatalogen aus, erstellt Collagen und klebt sie auf ein großes Blatt Papier. Alternativ bieten sich digitale Linksammlungen wie Pinterest an. Ich schaue mich gerne in der Internet Movie Database um. Pro Charakter empfiehlt sich mindestens eine Seite. Auf diese Weise könnt ihr Aussehen und Kleidungstil definieren. Mit den richtigen Stichworten findet ihr Fotos zu fast jedem Typ.

Was Charakterattribute betrifft, könnt ihr euch aus Filmen und Serien inspirieren lassen, solange ihr den Kontext weit genug verfremdet. Die größte Gefahr dabei ist, dass euer Roman ungewollt zu einer Fan Fiction wird, weil euch der Hauptcharakter zu sehr an eine bestimmte Serie erinnert. Deswegen würde ich einen Hauptcharakter lieber durch eine Nebenfigur oder eine Serienfigur eines fremden Genres inspirieren lassen.

Hinweis: Beachtet bitte unbedingt Bild- und Personenrechte. Die Fotos, Collagen und Logos dienen euch nur zur Inspiration und dürfen nicht ohne Weiteres verwendet und ausgestellt werden!

2. Pen and Paper Charakterbögen erstellen

Picture by cohdra at morguefile.com
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Wer Charakterbögen nach Regelwerken wie Das Schwarze Auge, Dungeons and Dragons, Shadowrun oder Call of Cthulhu erstellt, erschafft automatisch einen Charakter mit ausgewogenen Attributen. In diesen und vielen weiteren Pen and Paper Rollenspielen ist es laut Regelwerk verboten, einen starken Krieger zu erschaffen, der eine ebenso hohe Geschicklichkeit besitzt und belesen ist. Außerdem bringen gewisse Charakterklassen oder Berufe besondere Vorteile oder Eigenschaften mit sich, die auch für einen Roman spannend sein können. Wichtig ist lediglich, dass ihr ein Regelwerk nehmt, das eurer fiktiven Welt ähnelt. Für die großen Pen and Paper Rollenspiele gibt es sogar Websites, Wikis oder Software, die euch durch die Erstellung der Charaktere führen, ohne dass ihr 600 Seiten Regelwerk lesen müsst.

Tipp: Mit den auf diese Weise entworfenen Charakteren würde ich keine Pen and Paper Abenteuer starten. Mitspieler oder Mechanismen des Regelwerks können euren Charakter in eine Richtung drängen, die sich nicht mehr mit eurem Roman verträgt.

3. Charaktere an Spielekonsole oder PC entwerfen

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Eines der schönsten Momente in jedem Rollenspiel ist das Entwerfen eines Charakters. Spiele wie Skyrim, Mass Effect, Dark Souls, Eve Online – Oder auch die Sims oder Second Life – bringen eine riesige Auswahl an Charakteren mit, an denen ihr das Aussehen mit Schiebereglern ändern könnt. Dafür braucht ihr weder gut zeichnen können noch Ahnung von 3D Modellierung haben. Ihr solltet lediglich ein Spiel oder Onlinespiel finden, dessen Universum mit eurem Roman kompatibel ist. In den meisten Spielen könnt ihr den Charakter aus allen Winkeln betrachten und nach eurem Geschmack ausstatten und bekleiden. Dadurch fällt es besonders leicht, Charaktere zu entwerfen.

Tipp: Da sich viele RPG und MMORPG in ihrer Berechnung an Pen and Paper Rollenspiele orientieren, erschlagt ihr das Problem mit den Talenten und Fähigkeiten gleich mit. Es lohnt sich, ein paar Stunden mit dem Charakter zu spielen. In manchen Spielen ändern sich die Dialoge, je nachdem, wie gebildet und freundlich die Person ist.

4. Neuronale Netze trainieren

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Habt ihr schonmal von GANs gehört? Sogenannte General Adversarial Networks sind hochaktuelle künstliche Neuronale Netze, also Algorithmen, die besonders gut darin sind, Inhalte zu generieren. Grafikkartenhersteller Nvidia generiert auf Basis einer Bilddatenbank lebensechte Bilder von Personen, die gar nicht existieren. Ein Projekt einer chinesischen Forschungsgruppe widmet sich Fotos, die aus Skizzen generiert werden. Ist es nicht erstaunlich, was mit Machine Learning alles möglich ist? Warum sollte man diese neuen Technologien nicht zum Entwerfen von Charakteren verwenden?

Hinweis: Auch wenn die Bilder von einer künstlichen Intelligenz generiert werden, bedeutet dies nicht, dass sie frei von Rechten sind. Lest euch die Lizenzbestimmungen der Algorithmen genau durch. Ich rate euch davon ab, GANs selbst zu implementieren – Es sei denn, ihr wollt euren Keller mit eurer Graphikkarte heizen und in die Forschung einsteigen.

5. Mit 3D Modeling Charaktere entwerfen

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Wer sich für Gaming und Design interessiert, wird sicher schonmal mit einer 3D-Software gearbeitet haben. Mit Make Human und Blender gibt es mindestens zwei kostenlose Tools, mit denen man realistische Charaktere erstellen kann. Ganz ohne ein Standardmodell loszulegen, halte ich für sehr gewagt. Ich staune, was manche Künstler aus 3D Software schnitzen und formen. Wer lang genug sucht, wird brauchbare Vorlagen finden. Ihr könnt eure Figuren in beliebige Positionen setzen und auch für spätere Zeichnungen nutzen. Genauso wie das Zeichnen ist 3D Modeling sehr zeitintensiv und benötigt neben Talent viel Übung.

6. Eine klassische Zeichnung

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Mein Mittel der Wahl für das Entwerfen von Charakteren ist und bleibt eine Zeichnung. Hier habe ich die volle Kontrolle über jedes einzelne Merkmal eines Charakters. Anders als Illustrationen enthalten Konzeptzeichnungen nur die wichtigsten Merkmale, eine reduzierte Farbpalette und keine Texturen. Ganz gleich, ob ihr Manga, Comic oder Realismus zeichnet – die meisten Gesichtszüge und Kleidungsstile lassen sich problemlos darstellen. Die Darstellung muss nicht realistisch sein. Auch ein Strichmännchen kann helfen, Proportionen, Farben und Kleidung festzulegen. Wenn ihr den Charakter häufiger zeichnet, empfehle ich, Farbpaletten aufzuzeichnen oder Stiftnummern aufzuschreiben, damit es auch später keine großen Farbabweichungen gibt.

Tipp: Ich sehe mir gerne Charakterkonzepte von Fantasyspielen an, weil dort die Charaktere in unterschiedlichsten Posen und Winkeln dargestellt werden. Schaut euch unbedingt mal die Original Artworks eurer Lieblingsserien und -spiele an.

Warum ein Bild eures Charakters wichtig ist

Lasst euch Zeit bei der Erstellung eurer Charaktere. Skizzen, Modelle, Collagen oder Listen werden euch helfen, konsistente Charaktere zu erschaffen. Es ist wichtig, die Hauptcharaktere möglichst früh zu visualisieren, damit man beim Schreiben weniger Fehler macht. Manchmal entstehen während Recherche, Modellierung oder Zeichnung auch Charakterzüge und Hintergrundgeschichten. Probiert es einfach mal aus.

P.S. Ich muss diesen Post als Werbung kennzeichnen, da er Namen und Links von Drittanbietern enthält. Ich erhalte keine Gegenleistung für die Erwähnung dieser Technologien und Produkte, sondern nenne lediglich Beispiele. Ihr entscheidet, ob und was ihr benutzt.

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